Update: MOSH-MOAH
Mineralöle sind komplexe Mischungen von Kohlenwasserstoffen (C10 - C50), welche überwiegend fossilen Quellen entstammen. Mineralöle technischer Qualität bestehen, im Gegensatz zu lebensmittelechten Mineralölen, neben gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen MOSH (mineral oil saturated hydrocarbons) auch zu einem großen Anteil aus aromatischen Bestandteilen (MOAH, mineral oil aromatic hydrocarbons). Bei der MOAH-Fraktion handelt es sich um ein komplexes Stoffgemisch mit teilweise krebserregender Toxizität.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im März 2023 einen Entwurf eines wissenschaftlichen Gutachtens zur Risikobewertung von Mineralkohlenwasserstoffen veröffentlicht.
Hierbei wurde für MOSH geschlussfolgert, dass die ernährungsbedingte Exposition für keine Altersgruppe Anlass zur Sorge gibt. Im Gegensatz dazu wurde für MOAH eine grundsätzliche Besorgnis für die menschliche Gesundheit geäußert, jedoch müssen für eine weitere Einschätzung mehr Daten erhoben werden.
Die folgenden analytischen Bestimmungsgrenzen (Limit of Quantification - LOQ) wurden für MOAH (C10 - C50) von der EFSA als Richtwerte genannt:
Trockene Lebensmittel mit einem niedrigen Fettgehalt von maximal 4 % Fett/Öl: 0,5 mg/kg
Lebensmittel mit einem höheren Fettgehalt mehr als 4 % bis 50 % Fett/Öl: 1 mg/kg
Fette/Öle oder Lebensmittel mit mehr als 50 % Fett/Öl: 2 mg/kg
Lebensmittel mit MOAH-Gehalten oberhalb dieser definierten LOQs sollen laut dem EFSA-Entwurf zurückgezogen bzw. vom Markt genommen werden. Die Bestimmungsgrenzen sollen auf die verkaufsfertigen Produkte angewendet werden, unabhängig von der MOAH-Quelle.
Die von uns angewendete Methode (DIN EN 16995 - 2017-08) ist eine Online-LC/GC-FID-Analyse, welche die Leistungskriterien der Analytik hinsichtlich der EFSA-Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus unterstützen wir sie gern mit unserer Erfahrung in der Analytik, Auswertung und Bewertung von Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH, POSH, PAO, MOAH) in verschiedenen Lebensmittelmatrizes bei der Aufklärung von möglichen Kontaminationsquellen.
Eine Anleitung für die Probenahme und Probenversand finden Sie hier
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Herr Dirk Westermann
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